Standbohrmaschine – Infos, Tipps & Empfehlungen für Heimwerker und Profis

Für viele Bohrungen reicht eine „normale“ Bohrmaschine nicht aus. Eine Standbohrmaschine ist ihr allerdings in Sachen Leistung und Präzision eindeutig überlegen.

Wer kennt es nicht, dass ein Bauteil verrutscht, weil man es nicht einspannen kann. Da dreht sich das Werkstück, der Bohrer rutscht ab und das Bohrloch lässt sämtliche Genauigkeit vermissen. Standbohrmaschinen spielen an dieser Stelle ihre Stärken aus. Die Werkstücke werden eingespannt und der Bohrvorgang kann komfortabel im Stehen durchgeführt werden.

Doch beim Kauf einer Standbohrmaschine sollte man einiges beachten, um hohe Qualität und eine guten Preis zu erhalten oder den Unterschied zu Tischbohrmaschinen zu verstehen.

Wir bieten Dir hier aktuelle Angebote, Pflegetipps, Hintergrundinfos, Bestseller, Produktvergleiche und vieles mehr:


Standbohrmaschinen Vergleich 2018

Bestseller
Bosch PBD 40Einhell BT-BD 501Scheppach DP 16 SLOPTI B 17 Pro
max.
Leistungsaufnahme
710 W500 W550 W500 W
Leerlaufdrehzahl2.500 U/min2.350 U/min.2.430 U/min.2.520 U/min.
max. Bohrdicke13 mm16 mm16 mm16 mm
max. Werkstückhöhe270 mm115 mm300 mm325 mm
Schnellspann-bohrfutterjaneinneinja
Laserjaneinjanein
Käuferbewertung /
Preis

Kaufberatung Standbohrmaschinen

Starke Maschinen für herausfordernde Bohrleistungen

Während vor einigen Jahren Standbohrmaschinen noch eher im professionellen und industriellen Rahmen eingesetzt wurden, sind sie heute auch für anspruchsvolle Heimwerker interessant. Durch die technische Entwicklung sind Gewicht und Umfang trotzt steigender Motorleistung erheblich geschrumpft. Genau aus diesem Grunde setzen Tischbohrmaschinen, Säulenbohrmaschinen und Standbohrmaschinen ihren Siegeszug fort.
Für Heimwerker ist die Abgrenzung der verschiedenen Modelle und Arten herausfordernd. Deshalb versuchen wir in unserem Ratgeber eine klare Abgrenzung vorzunehmen. Anschließend erklären wir, auf welche Kriterien man bei der Wahl einer Ständerbohrmaschine achten sollte.

Definition: Was ist eine Standbohrmaschine?

Mit einer Standbohrmaschine ist eine stationäre, oft fest installierte Bohrmaschine gemeint. Der Aufbau dieser Bohrmaschine muss industriellen Anforderungen gerecht werden, daher besteht sie aus einem Fuß (oft Stahlguss), einem Ständer, dem linear verfahrbaren Bohrtisch und einem Bohrfutter, dem Morsekegel.

Merkmale Standbohrmaschine

  1. Besteht aus Fuß, Ständer, verfahrbaren Bohrtisch und Bohrspindel (Morsekegel)
  2. Bohrtisch ist nicht schwenkbar, aber höhenverstellbar
  3. Vorschubbewegung über Verfahrweg des Bohrtisches und der Bohrspindel

Aufbau Standbohrmaschine

[Bilder folgen]

Wie funktioniert eine Standbohrmaschine?

Die Funktionsweise einer Standbohrmaschine unterscheidet sich nicht all zu sehr von der einer Säulenbohrmaschine. Das Werkzeug (also der Bohrer) wird in das Bohrfutter / Morsekegel eingespannt.

Das Werkstück, also der zu bohrende Gegenstand wird auf dem Bohrtisch eingespannt. Lediglich die Höhe des Bohrtisches kann bei einer Standbohrmaschine geändert werden, schwenkbar ist er nicht; aufgrund des eckigen Ständers.

Um eine Bohrung vorzunehmen, kann man entweder den Bohrtisch in Richtung des rotierenden Bohrers bewegen oder aber die Bohrspindel runterdrücken.

Angetrieben wird die Bohrspindel entweder über ein Riemengetriebe oder einen stufenlos einstellbaren Antrieb (CVT-Getriebe oder geregelter Motor).

Aufgrund der großen Leistung und dem Einsatz im eher industriellen Bereich wird der Fuß der Standbohrmaschine häufig als Reservoir für den Kühlschmierstoff genutzt.

Wozu Standbohrmaschine einsetzen? – Einsatzgebiete und Arbeitsfelder

Um eine Kaufentscheidung treffen zu können ist es natürlich wichtig zu wissen wofür man eine Standbohrmaschine verwendet.

Sowohl zur Bearbeitung von Metall, als auch von Holz kann eine Ständerbohrmaschine eingesetzt werden.

Gerade bei präzisen Metallbohrung, die selbst das kleinste Spiel nicht verzeihen, ist eine stationäre Bohrmaschine wie die Standbohrmaschine gut geeignet.

Auch die Bearbeitung mit Holz, z.B. mit einem Forstnerbohrer profitiert sehr von der Leistung und der Präzision dieser Maschinen.

Darüber hinaus ist auch die Größe des Werkstückes entscheidend welche Art von Bohrmaschine verwendet werden kann. Schwer und große Werkstücke aus Metall wird wohl garnicht erst ohne ein entsprechendes Spannsystem bohren können. Hier hilft der Einsatz einer Standbohrmaschine enorm.

Vor- und Nachteile

Aus Deiner Sicht ist es wichtig zu wissen, welche Vor- aber auch welche Nachteile eine Standbohrmaschine besitzt. Das hilft Dir nicht nur bei der Bestimmung des richtigen Modells, sondern auch dabei Dir klar zu werden, ob ein solches Modell zu Deinen Anforderungen passt.

Vorteile

Die Präzision beim Bohren ist der wohl größte Pluspunkt dieser Maschinen. Durch das Fixieren des Werkstücks und des vertikalen Verlaufs des Bohrers ist es unglaublich leicht exakt zu arbeiten. Sogar Bohrungen auf gewölbten Werkstücken sind kein Problem.

Das erleichtert jedem die Arbeit, gerade wenn viele, gleichartige Arbeitsschritte erbracht werden müssen. Muss man eine Serie von Arbeitsschritten immer wieder wiederholen, dann unterstützt der Tiefenanschlag bei dieser Arbeit.

Darüber hinaus kann die Drehzahl einer Ständerbohrmaschine fest eingestellt werden und die Hände bleiben frei.

Nachteile

Die eingeschränkte Mobilität der Bohrmaschinen ist wohl einer der größten Nachteile, die man bewusst in Kauf nehmen muss. Die Kraft und Leistung einer solchen Maschine bedarf entsprechend großer Bauteile (Motor, Ständer etc.). Dadurch büßt man sicherlich an Flexibilität ein.

Auch der Platzbedarf ist nicht zu unterschätzen. Damit man komfortabel an der Bohrmaschine arbeiten kann, braucht man Bewegungsraum. Diesen Platzbedarf kann nicht jeder Heimwerker in seiner Werkstatt decken.

Übersicht Vor- und Nachteile Standbohrmaschine

VorteileNachteile
  • Präzision beim Bohren
  • Problemlos gewölbte Werkstücke bohren
  • Möglichkeit große / dicke Werkstücke zu bohren
  • Arbeitserleichterung durch Tiefenanschläge
  • Drehzahl fest einstellbar
  • Eingeschränkte Mobilität / Flexibilität

  • Platzbedarf

Antriebsarten einer Standbohrmaschine

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit aus zwei Arten des Antriebs zu wählen: Riemen- und Direktantrieb. Beide Varianten besitzen Vor- und Nachteile. Günstiger in der Anschaffung sind aber Riemenatriebe, die bei gleicher Ausstattung der Standbohrmaschine einen reduzierteren Preis zur Folge haben.

Riemenantrieb bei Ständerbohrmaschinen

In den meisten Ausprägungen eines Riemenatriebs wird ein Motor verwendet, der stets eine gleichbleibende Drehzahl besitzt. Der Riemen überträgt die Kraft. Möchte man nun die Drehzahl seiner Standbohrmaschine ändern, muss der Riemen verstellt werden.

Der Riemen sitzt auf sogenannten Riemenscheiben, die ähnlich einer Pyramide angeordnet sind, je eine Pyramide über dem Motor und an der Antriebsspindel der Ständerbohrmaschine.

Die Spindel die am Motor sitzt ist für die Kraft verantwortlich, während die Antriebsspindel für die Drehzahl verantwortlich ist. Aus dieser Übersetzung, ähnlich der Kettenschaltung am Fahrrad, ergibt sich das Kraft-Drehzahl-Verhältnis einer Standborhmaschine mit Riemenantrieb.

Aus dieser Mechanik ergibt sich der Vorteil, dass eine enorme Laufruhe vorherrscht. Da keine mechanischen Bauteile, zusätzlich zum Motor, existieren, ist auch die Arbeitslautstärke im Vergleich gering. Darüber hinaus sind Riemenantriebe günstiger und dank des wenig komplexen Aufbaus auch weniger Defekten ausgeliefert.

Direktantrieb bei Standbohrmaschinen

Der Direktantrieb ist weniger häufig bei Tischbohrmaschinen zu sehen. Im Vergleich aber durchaus häufig im Einsatz bei Ständerbohrmaschinen. Hierbei wird keine Riemenübertragung eingesetzt. Der Antriebsmotor sitzt einfach direkt an der Antriebsspindel.

Die Drehzahlregulierung erfolgt elektronisch. Was von der Bedienung her einfach und komfortabel klingt birgt aber den Nachteil: Bei geringen Drehzahlen erhöht sich nicht auch automatisch das Drehmoment.

Deshalb müssen Sie darauf achten, dass eine solche Ständerbohrmaschine mit mindestens zwei Getriebeschaltstufen ausgestattet ist. Dies ermöglicht Ihnen hohe Drehzahlen oder ein hohes Drehmoment bei geringen Drehzahlen.

Ein Vorteil kann sein, dass ein sehr guter Rundlauf erzielt wird. Wenn die gesamte Bohreinheit zum Bohren geführt wird, so hat das zur Folge, dass die Antriebsspindel sicher gelagert wird (sie muss sich nicht in ihrer Höhe verstellt werden). Daraus resultiert eine verlässlich hohe Laufruhe.

Unterschiede : Standbohrmaschine, Säulenbohrmaschine und Tischbohrmaschine

Das Internet ist in der Regel der schnellste Weg, um Fragen zu Definitionen und Unterschieden von Produkten zu klären. Leider ist das im Bereich der Ständerbohrmaschinen, Tischbohrmaschinen und Säulenbohrmaschinen nicht der Fall. Die Begriffe werden synonym verwand und zum Teil falsch erklärt. Zur besseren Orientierung beim Kauf möchten wir Dir eine genaue Abgrenzung der verschiedenen Arten von stationären Bohrmaschinen geben.

Unterschiede nur bei Stand- und Säulenbohrmaschine

Per Definition gibt es nur zwei Arten der stationären Bohrmaschinen: Ständer- und Säulenbohrmaschinen. Nun wird man sich die Frage stellen, wo bei dieser Definition die Tischbohrmaschine bleibt?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir eine Abgrenzung zwischen der Standbohrmaschine und der Säulenbohrmaschine vornehmen. Anschließend gehen wir auf die Rolle des Begriffes „Tischbohrmaschine“ ein.

Standbohrmaschine

Die Standbohrmaschine trifft man wenn überhaupt, dann nur sehr selten in heimischen Werkstätten. Das hat einen ganz einfachen Grund: Ihre Bauweise und die daraus für Heimwerker entstehenden Nachteile.

Standbohrmaschinen sind eigentlich nur für den industriellen Einsatz wirklich praktisch und erforderlich. Der Name dieser stationären Bohrmaschine leitet sich durch ihren charakteristischen, massiven Standfuß ab. Oftmals sind sie aus Stahlguss gefertigt.  Das zieht eine hohes Gewicht, hohe Stabilität und eine große Größe nach sich.

Um es deutlich zu machen: Selbst die eingesetzten Schraubstöcke solcher stationären Bohrmaschinen wiegen oftmals mehr als die von Heimwerkern präferierten „Tischbohrmaschinen“.

Sie müssen industriellen Anforderungen gerecht werden, große Werkstücke bohren und besitzen daher keinen drehbaren Bohrtisch (ihre Standsäule ist eckig).

Das macht eine Standbohrmaschine für einen Heimwerker sehr unattraktiv und unflexibel.

Säulenbohrmaschine

Die Säulenbohrmaschine hingegen ist bestens für den Einsatz als Heimwerkermaschine geeignet. Wie der Name schon impliziert besitzt diese stationäre Bohrmaschine eine Säule, an der der Bohrtisch aufgehängt ist. Ihr Grundgestell besteht also aus einer Säule.  Durch diese ist der Bohrtisch auch zur Seite hin schwenkbar.

Nachteile gibt es nur, wenn Bohrungen mit großer Kraft durchgeführt werden müssen. Dabei kann es, bei all zu günstigen Modellen, zu Verwindungen der Säule führen.

Allerdings sind diese Anwendungsfälle in der heimischen Werkstatt nur sehr selten anzutreffen. Normale Bohrungen kann man exzellent mit einer Säulenbohrmaschine durchführen.

Tischbohrmaschine

Als Tischbohrmaschine wird im Volksmund eine stationäre Bohrmaschine bezeichnet, die kleiner und leichter ist und auf einem Tisch steht. Diese Abgrenzung ist jedoch schlichtweg falsch. 

Mit der Bezeichnung Tischbohrmaschine ist keine Bohrmaschine gemeint, die auf einem Tisch steht, sondern Bohrmaschinen die über einen Bohr“tisch“ verfügen. Demnach beschreibt das Wort eine Maschinenart und alle Säulen- und Standbohrmaschinen sind Tischbohrmaschinen.

Zusammenfassung Unterschiede

Vollends verwirrt? Wer als ambitionierter Heimwerker, nach einer Tischbohrmaschine im Internet sucht, wird im Grunde meistens Ständerbohrmaschinen finden. Diese sind aber sowohl als Standbohrmaschine, als auch als Tischbohrmaschine ausgezeichnet. Das ist per se nicht verkehrt.

Als Heimwerker hat man beim Wort Tischbohrmaschine allerdings ein ganz genaues Bild: Eine stationäre Bohrmaschine, stehend auf einem Tisch. Diese Modelle gibt es von allen Herstellern. Wir wissen auch, dass wir diese Vorstellung wahrscheinlich nicht zur Gänze ändern können.

Deshalb gibt es auch bei uns die Kategorie „Tischbohrmaschine“. In ihr stellen wir gute Standbohrmaschinen vor, die die Anforderungen erfüllen, die Heimwerker mit dem Begriff Tischbohrmaschine verbinden.

Worauf bei Kauf Standbohrmaschine achten?

Zubehör für Standbohrmaschine

Es braucht aus unserer Sicht keine großartigen Zubehörboxen für eine hochwertige Standbohrmaschine. Die zentralen und wichtigen Funktionen sind bei jedem Gerät vorhanden.

Lediglich eine Zubehör sollte unverzichtbar sein: Der Schraubstock. Um ein sauberes Arbeitsergebnis zu erzielen und das Verrutschen von Werkstücken zu verhindern, sollte man einen hochwertigen Schraubstock bzw. ein vernünftiges Spannsystem dazu kaufen.

Wichtig ist, dass sowohl das Werkstück seitlich nicht verrutschen kann, als auch das Spannsystem an sich fest auf dem Bohrtisch verankert werden kann.

Was kostet eine Standbohrmaschine?

Die Kosten für eine Standbohrmaschine beginnen bei etwa 100 €. Diese Modell sind aber eher für den gelegentlichen Einsatz gedacht und ergänzen auf alle Fälle die Werkstatt eines Hobbyheimwerkers sinnvoll. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass Langlebigkeit, Verarbeitungsqualität und Leistung unter dem geringen Preis leiden.

Im Bereich von 250 €bis ca. 500 € sind dann schon Modell enthalten, die auch für den regelmäßigen Einsatz und eine lange Nutzungsdauer stehen. Darüber hinaus reichen die Motorleistungen bis hin zu ca. 750 Watt. Auch die Ausstattung in dieser Preisspanne kann sich sehen lassen. Neben der Beleuchtung des Werkstücks oder einem Laserkreuz verfügen einige Modell schon über digitale Displays. Damit lassen sich ganz komfortabel die Bohrparameter wie Drehzahl und Geschwindigkeit einstellen.

„Richtige“ Standbohrmaschinen, wie sie Profis verstehen, liegen deutlich über 500 €. Diese entsprechen den industriellen Anforderungen und sind für die meisten Heimwerker weit überdimensioniert. Der Preis macht sich allerdings bemerkbar in Nutzungsdauer, Größe und Gewicht, Leistung und Verarbeitungsqualität.

Zusammenfassung Kosten Standbohrmaschine

  • Preisspanne reicht von 100 € bis über 500€
  • Unterschiede in Verarbeitung, Ausstattung und Leistung
  • Ambitionierte Heimwerker müssen mit etwa 250€ bis 400 € Anschaffungskosten rechnen, um ein gutes Preisleistungsverhältnis zu bekommen

Hersteller Standbohrmaschinen

„Gut“ ist auch in Bezug auf die Hersteller von Standbohrmaschinen immer relativ. Je nach Preisklasse, persönlichen Anforderungen und Erwartungen sind für unterschiedliche Personen auch unterschiedliche Hersteller geeignet.

Für die eher günstigeren Modelle zeichnen sich Hersteller wie Einhell, Scheppach und für spezielle Anforderungen (Modellbau oder kleine Maschinen) auch Proxxon aus.

Soll die Standbohrmaschine gut ausgestattet sein und stärkere Leistung vorweisen können, greift man als Hobbyheimwerker zu einer Maschine von Bosch. Bohrmaschinen von Optimum liegen schon fast im professionellen Bereich und weisen entsprechende Preise auf.

Auch Güde weis durch hochwertige Standbohrmaschinen zu überzeugen, ist aber eher unbekannt.

Welche Standbohrmaschine ist gut?

Bohrständer und Ständerbohrmaschine: Was ist besser?

Mit der Beantwortung der häufig gestellten Frage „Ist ein Bohrständer oder eine Standbohrmaschine besser?“ tun wir uns schwer, verstehen aber, dass gerade Heimwerker gerne eine Antwort hätten.

Diese beiden Produktarten sind so grundsätzlich unterschiedlich, dass die Antwort aus Sicht eines Profis lauten müsste: Es gibt für beide Produkte unterschiedliche Anwendungsfälle, aber keinen der eine entweder oder Frage rechtfertigt.

Im Volksmund ist der Unterschied (siehe Abschnitt „Unterschiede“) aber nicht vorhanden und wird eher synonym betrachtet. Standbohrmaschinen sind dabei kleiner und kompakter, als sie per Definition eigentlich tatsächlich sind.

Antwort auf „Bohrständer vs Ständerbohrmaschine“

Klar ist, dass der einfache Bohrständer, der eine „normale Bohrmaschine“ zu einer Standbohrmaschine macht, viel flexibel einsetzbar ist. Er ist transportabler und platzsparender. Für den gelegentlichen Einsatz ist dieser also absolut zu empfehlen.

Wer mehr Leistung beim bohren braucht und das regelmäßig, der sollte zu einer Standbohrmaschine greifen. Sie deckt ein breiteres Leistungsspektrum als ein Bohrständer ab. Darüber hinaus ist es möglich genauer zu arbeiten, vor allem der festen Einspannung des Werkstücks auf dem Bohrtisch wegen.

Wie bohren mit Standbohrmaschine?

Geduld und ein wenig Fingerspitzengefühl sind auch beim richtigen Umgang mit einer Standbohrmaschine gefragt. Wer zu viel Druck auf die Bohrspindel ausübt wird sicher den ein oder anderen Bohrer einfach brechen lassen, unfreiwillig. Daher sind hier die wichtigsten Hinweise, wie man mit einer Standbohrmaschine richtig bohrt:

Korrekte Drehzahl auswählen

Ist die Drehzahl zu hoch und zu niedrig wird sich dies negativ auf das Bohrergebnis und den Bohrer auswirken. Oberflächlich gesagt: Je weicher das Material des Werkstücks, desto höher die Drehzahl und umgekehrt.

Näherungsweise gibt es zum Beispiel die Faustformel (z.B. für Stahl):

7.000 / Bohrerdurchmesser = Drehzahl

Das die Drehzahl korrekt ist erkennt man daran, dass der Span ein Korkenziehermuster ähnelt.

Das Thema ist allerdings sehr weitläufig und komplex, weshalb wir unseren Detailartikel: „Drezahl bohren berechnen – Komplette Übersicht“ geschrieben haben.

Kühlschmierstoff verwenden

Der Einsatz von Kühlschmierstoff ist bei der Benutzung einer Standbohrmaschine fast unumgänglich. Je größer die Kräfte beim bohren, desto schneller erwärmt der Bohrer, bis hin zum glühen, auch der Späne.

Erst wenn die Späne nicht mehr rötlich glühen istd avon uaszugehen, dass die die richtige Menge Kühlschmierstoff zugeführt wird.

Vorbohren bei Bohrungen > 15 mm

Ab einem Durchmesser von etwa 15 mm für eine Bohrung, bietet es sich an vorzubohren. Andernfalls erhöht sich das Risiko, dass die Bohrung ungenau erfolgt, weil der Bohrer nicht sauber geführt wird. Hier schafft eine Vorbohrung Abhilfe und erhöht die Präszision der Bohrung.

Immer wenn Euer Bohrloch unsaubere oder ausgefranste Kanten vorweist könnt Ihr erkennen, dass ein vorbohren sinnvoll gewesen wäre.

Umgangs- und Sicherheitsregeln bei der Bedienung einer Standbohrmaschine

Allen voran sollte nur geschultes Personal eine echte Standbohrmaschine bedienen, um Verletzungsrisiken im Umgang zu vermeiden. Darüber hinaus sind diel folgenden Hinweise wichtig:

  • Funktionsprüfung vor Inbetriebnahme: Vor jeder Verwendung sollte man die Standbohrmaschine auf äußere Beschädigung, lockere Bauteile oder ungewohnte Geräusche im Leerlauf untersuchen.
  • Werkstück immer einspannen: Egal wie klein das Werkstück auch erscheint, es sollte immer fest eingespannt sein und auf keinen Fall nur mit der Hand gehalten werden.
  • Werkstück- und Werkzeugwechsel im Stillstand: Nur wenn die Ständerbohrmaschine im Stillstand ist bzw. idealerweise ausgeschaltet ist, sollte man Werkstück oder Werkzeug (Bohrer) wechseln.
  • Hände weg von Spänen: Weder Lappen, Putzwolle noch Hände sind für das entfernen von Spänen geeignet. Besser ist ein Handbesen zu verwenden.
  • Schutzbrille gegen Späneflug:  Gegen herumfliegende Späne sollte man seine Augen schützen und eine Schutzbrille tragen.
  • Schals, Handschuhe und lockere Kleidung vermeiden: Jedes Kleidungsstück, das nicht fest am Körper bzw. Ärmel anliegt kann zu lebensgefährlichen Unfällen führen und sollten daher nicht getragen werden

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